Wie entsteht Fett in unserem Körper?

Um zu verstehen, wie der Körper Fett aufbaut und speichert, schauen wir uns an, was passiert, wenn wir essen und wie der Körper die aufgenommenen Nährstoffe verwertet. Es ist wichtig, die grundlegenden Prozesse der Verdauung, Energieverwertung und Speicherung zu kennen.

1. Was passiert, wenn wir essen?

Wenn du eine Mahlzeit zu dir nimmst, enthält sie in der Regel eine Mischung aus Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen:

  • Kohlenhydrate (wie in Brot, Reis, Nudeln, Obst): Sie werden im Körper zu Glukose abgebaut, einer Form von Zucker, die als schnelle Energiequelle dient.
  • Fette (wie in Butter, Öl, Nüssen, Fleisch): Sie werden zu Fettsäuren und Glycerin abgebaut. Fette sind konzentrierte Energiequellen.
  • Proteine (wie in Fleisch, Fisch, Bohnen): Sie werden in Aminosäuren aufgespalten und dienen in erster Linie als Baumaterial für Zellen und Gewebe. Überschüssige Proteine können auch zur Energiegewinnung herangezogen werden.

2. Wie wird die Energie verbrannt und verwendet?

Nach einer Mahlzeit steigt der Blutzuckerspiegel aufgrund der aufgenommenen Kohlenhydrate. Die Bauchspeicheldrüse schüttet Insulin aus, ein Hormon, das den Transport von Glukose aus dem Blut in die Zellen unterstützt, wo sie als Energie verwendet wird:

  • Sofortige Energie: Wenn der Körper Energie braucht (z. B. zum Gehen, Denken, Atmen), wird die Glukose sofort genutzt. Dies ist der "Brennstoff", den unsere Zellen am schnellsten verwerten können.
  • Speicherung als Glykogen: Ein Teil der überschüssigen Glukose wird in der Leber und den Muskeln als Glykogen gespeichert. Diese Speicher sind jedoch begrenzt.
  • Speicherung als Fett: Wenn die Glykogenspeicher voll sind und weiterhin überschüssige Glukose im Blut vorhanden ist, wird sie in der Leber in Fettsäuren umgewandelt und als Fett in Fettzellen gespeichert.

3. Wann wird Fett gespeichert?

Fett wird gespeichert, wenn der Körper mehr Energie (Kalorien) aufnimmt, als er benötigt. Dieser Überschuss an Energie, egal ob er aus Kohlenhydraten, Fetten oder Proteinen stammt, wird in Form von Fett gespeichert. Der Prozess der Fettspeicherung läuft in mehreren Schritten ab:

  • Kohlenhydrate werden zu Fett: Wenn du viele Kohlenhydrate isst und die Glykogenspeicher voll sind, wandelt der Körper den überschüssigen Zucker durch einen Prozess namens De-novo-Lipogenese in Fettsäuren um. Diese Fettsäuren werden dann in den Fettzellen gespeichert.
  • Direkte Fettspeicherung: Nimmst du mehr Fett durch die Nahrung auf, als dein Körper sofort verbrennen kann, wird dieses Fett ohne viele Umwandlungsschritte direkt in den Fettzellen gespeichert.
  • Proteine als Fett speichern: Obwohl dies seltener passiert, können auch Proteine bei einem Überschuss in Fette umgewandelt werden. Dies geschieht erst, wenn die Kalorienzufuhr sowohl aus Kohlenhydraten als auch aus Fetten die benötigte Energie weit überschreitet.

4. Wann wird Fett verbrannt?

Der Körper greift auf seine Fettreserven zurück, wenn:

  • Die Energiezufuhr niedriger ist als der Energiebedarf: Zum Beispiel bei Kalorienrestriktion (Diät) oder Fasten.
  • Die Glykogenspeicher erschöpft sind: Wenn keine leicht verfügbare Glukose vorhanden ist (nach längeren Fastenperioden oder intensiven körperlichen Aktivitäten), beginnt der Körper, Fettsäuren aus den Fettzellen freizusetzen und als Energiequelle zu nutzen.

5. Zusammengefasst: Wie entsteht Körperfett?

  1. Überschüssige Kalorien: Egal, ob sie aus Kohlenhydraten, Fetten oder Proteinen stammen, werden irgendwann als Fett gespeichert.
  2. Insulin und Fettspeicherung: Insulin fördert nicht nur die Aufnahme von Glukose in die Zellen, sondern auch die Umwandlung von überschüssiger Glukose in Fett.
  3. Effiziente Fettspeicherung: Fett aus der Nahrung wird effizienter als Fett gespeichert als Kohlenhydrate, die zuerst umgewandelt werden müssen.

Fazit

Fett wird im Körper aufgebaut und gespeichert, wenn die Kalorienaufnahme den Kalorienverbrauch übersteigt. Um Fett zu verbrennen und Gewichtsverlust zu erreichen, muss ein Kaloriendefizit erreicht werden, bei dem der Körper gezwungen ist, auf seine Fettreserven zurückzugreifen.